Als du und Tesla bei mir eingezogen seid, hätte ich nicht gedacht, dass mir der Abschied so schwer fallen würde. Ein Haustier, mit dem man weder knuddeln, noch wirklich interagieren kann. Ein Gecko, dem ich Heimchen und Mango füttere, der sich nie bedankt und doch mit einem Schnattern / Quaken sich während unserer Gespräche beschwert. Für Tesla war die Schwangerschaft zuviel und sie ist viel zu früh bereits wieder gegangen. Du hast getrauert, dich geweigert, zu essen. Ein paar Tage lang habe ich dich nicht zu Gesicht bekommen. Doch du hast dich wieder aufgerappelt, Mango geschleckt – am besten war sie ja, wenn sie bereits einen Tag lang rumstand, erst dann hast du richtig zugeschlagen.
Du warst nie gut darin, dich zu verstecken. Dein Körper war meist verdeckt, doch dein Schwanz hat dich verraten und immer dort hervorgeschaut, wo du dachtest, dass wir dich nicht finden. Dein Lieblingsplatz war unter der Wärmelampe. Am besten richtig schön mittig auf deine Säule gelegt, Bauch ausgebreitet, Beine ausgestreckt und den Kopf auf den Rand gelegt, damit man alles im Blick hat. Wenn wir etwas aus dem CD-Regal geholt haben, warst du auch gleich immer neugierig, was da draußen abgeht.
Wenn es dann abends dunkel wurde und die Lampen ausgingen, bist du erst richtig aktiv geworden und manchmal durch das ganze Terrarium geturnt. Wenn man dich nur auf der faulen Haut liegen sah, hätte man nicht gedacht, sie sehr du springen und rennen kannst. Keine Oberfläche war vor dir sicher: Decke, Glaswand, (noch warme) Lampenfassung, Bambusröhre,… du warst überall.
Leb wohl, Henry. Ich wünsche dir so viel Mango, wie du willst, und einen Sonnenplatz, der nur dir gehört. Ich hoffe, dass du Tesla wieder triffst und ihr gemeinsam schnattern / quaken werdet.