Es gibt diese Tage, an denen einiges schief gehen kann und man dennoch nicht böse darüber ist. Tage, an denen man mit der Kamera mitten im Nieselregen steht und nicht aufhören kann zu grinsen, weil man so glücklich ist. Wenn man auf einer touristischen Route ist und doch so wenigen Menschen begegnet; wo sind sie denn alle?
Wir brachen am morgen viel zu spät zu unserem Trip über die Beara Peninsula auf. Wir hielten zu oft an, vertan uns auf der Karte. Unser Ziel war eigentlich Dursey Island, doch bis dorthin kamen wir nie. Wir erreichten die Seilbahn, doch sie hatte schon ihre letzte Fahrt auf die andere Seite gemacht. Wir konnten nur noch beobachten, wie sie zurück zum Festland kam. Die Zeit nutzten wir dann, um zwischen Schafen wandern zu gehen. Wir schafften aus Zeitgründen nicht die komplette Runde, doch zumindest für einen kleinen Teil hat es gereicht. Ich versuchte mich an die Schafe anzuschleichen, doch sie waren sehr misstrauisch. Mit 50mm muss man eben ein bisschen näher ran, um ein gutes Bild zu bekommen.
Wir haben uns ziemlich verschätzt, wie lange eine Rundfahrt über die Beara Peninsula dauern würde. Auch sind wir einfach darauf losgefahren und haben wahrscheinlich Straßen genommen, die schlecht zu befahren sind. Auf dem Rückweg haben wir das sehr zu spüren bekommen: Es ging serpentinenartig bergauf, in absoluter Dunkelheit. Das Licht des Autos und ein wenig Mondlicht waren das einzige, was die Straße beleuchtete; nicht gut, wenn man um die Kurve fährt und nicht weiß, was kommt. Zum Beispiel ein Schaf, die hier überall auf den Straßen sind.
Selten war ich so glücklich aber auch so froh, dass der Tag vorbei war.
