Zwei Tage, eine Nacht. So lange verbrachten wir in der Ha Long Bucht, doch es kam mir viel länger vor. Schon lange habe ich die Bilder fertig für diesen Beitrag, doch der Text, der Text dazu will mir einfach nicht einfallen. Egal was ich schreibe, es scheint dem Eindruck einfach nicht gerecht zu werden.
Mein erster Eindruck war allerdings ein negativer, als wir die Reise auf unserem Boot begannen: denn mindestens hundert weitere Boote machten sich ebenfalls auf zu den Felsen der Ha Long Bucht. Abgase inklusive. In dem Moment wurde mir eigentlich so richtig klar, dass ich nun zu den Touristen gehörte, die dazu führen, dass diese Bucht irgendwann nicht mehr so aussehen wird. Dass sie eventuell bald kein Weltnaturerbe mehr sein wird, wenn das so weitergeht.
Wenn man sein Gewissen dann kurz über Bord geworfen hat, kann man auch die Schönheit der Felsen genießen, während man durch eben jene hindurch schippert. In einen dieser Felsen sind wir dann auch hinein gegangen, wo uns eine gewaltige Tropfsteinhöhle mit überaus kitschiger Beleuchtung erwartete. Nichtsdestotrotz war sie überwältigend und nicht weniger schön.
Dann neigte sich der erste Tag auch schon dem Ende zu und wir beobachteten die Sonne, wie sie irgendwann zwischen den Felsformationen verschwand. Wir verkrochen uns in unsere kleine Kabine, durch deren Fenster ich fast in das Wasser hätte hineingreifen können.
Der nächste Tag begann mit einem sanften Sonnenaufgang und Yoga auf dem Oberdeck. Ich wollte aber nur fotografieren, nicht Sport machen – und so gesellte ich mich zu den anderen fotografierenden Menschen in eine Ecke, weit weg von den Sportlern, um ja nicht mitmachen zu müssen. Die Aussicht war mir einfach wichtiger als Sport. Das sei mir hoffentlich verziehen.
Danach besuchten wir per Boot ein schwimmendes Dorf und sahen, wie all die Leute dort leben. Wieder einmal kam ich mir wie ein Eindringling vor, der fast im Wohnzimmer der Menschen steht und Bilder macht. Deswegen habe ich lieber die Kamera weggesteckt und nur Bilder der Fischerboote gemacht.
Tja, und nun waren unsere knapp 24 Stunden in der Ha Long Bucht auch schon wieder vorbei, wir schipperten Richtung Hafen und fuhren zurück nach Hanoi. Den letzten Teil der Reise werde ich dann demnächst vorstellen.
Im November & Dezember 2016 sind wir drei Wochen lang durch Vietnam gereist. Was ich dabei so erlebt und fotografiert habe, bekommt ihr hier in mehreren Beiträgen zu sehen.
1 Kommentar zu “Hallo Vietnam – Ha Long Bay”