“Du fährst zu nah ran!!! Aaah, wir werden alle sterben. Ok, nein, so schlimm ist es nicht, auf der linken Spur zu fahren. Doch irische Straßen können teilweise sehr schmal sein und am Fahrbahnrand erwartet einen dann sehr störrisches Gestrüpp, welches dem Mietauto nicht gut tut. Und so haben wir die erste Strecke in Irland vom Flughafen Dublins bis ins kleine Örtchen Howth irgendwie ganz gut überlebt.
Am nächsten Morgen geht es zum Frühstück in den kleinen Country Market nebenan, wo ich mir ein vegetarisches, irisches Frühstück und zwei Scones gönne. So gut! Ich esse zum ersten Mal in einem Leben Scones, ungelogen. Frisch gestärkt machen wir uns auf den Weg zum Howth Cliff Walk, der – wie sollte es auch anders sein – einmal an der Klippe entlang führt. Wir genießen das warme Wetter, welches Ophelia nach Europa bringt und halten immer wieder an, um uns an der Aussicht zu erfreuen und auch das ein oder andere Bild zu machen. Vielleicht auch mehr als nur ein paar Bilder *ehem*.
Kurz vor dem Baily Lighthouse, welches ihr im Titelbild sehen könnt, steigen wir hinab zu einem versteckten Strandabschnitt mit tollen Felsen und einer genialen Aussicht. Auf dem Weg fühlt man sich wie Gollum, Frodo und Sam, doch das war es wert. Wir verbringen hier eine Weile und ich finde einen Stein, der nun neben mir auf dem Tisch liegt. Die Flut kommt langsam zurück und wir machen uns wieder an den Aufstieg. An diesem Punkt bereits müde machen wir uns auf zu den Castle Gardens, die voller Rhododendren sind. Auf dem Weg dorthin überqueren wir mehrere Felder, wo wir noch ein wenig die Sonne genießen – denn der Wald ist teilweise stockduster und die Temperatur gewiss auch ein paar Grad kühler.
Als letztes Ziel nehmen wir uns den Hafen vor, obwohl die Füße schon müde sind und das Licht auch so langsam schwindet. Die Mägen sind leer und eigentlich wollen wir nur noch irgendwo einkehren und ein Pint bestellen. Doch ich bin sehr froh, dass wir uns noch dazu entschieden haben, zum Hafen zu gehen: Haben wir doch einen Seehund gesehen, wie er nur darauf wartete, dass die Fischer ihre Reste über Bord werfen! Unermüdlich ist er durch das Hafenbecken geschwommen und erst dann verschwunden, als die Fischer mit dem Putzen des Bootes fertig waren.
Übrigens: Bei 15° im Oktober habe ich mir einen Sonnenbrand auf der Nase geholt. Das war ja mal wieder typisch.
Technik: Fuji X-T1 mit 23mm/2 und 50mm/2