Morgens, zehn Uhr in Mainz. Es ist kalt, wir sind dick angezogen, es geht los. Der Rucksack ist vollgepackt und wiegt bestimmt zu viel, doch die Waage am Flughafen zeigt doch nur 8,3kg an. Mein zweiter Langstreckenflug steht bevor, mal wieder Asien. Ich hatte gehofft ein wenig schlafen zu können, doch daraus wurde nichts. Hoffentlich nicht mehr lange… Angekommen. 7 Uhr morgens in Ho Chi Minh City, ehemals Saigon. Klimaschock. Als hätte dir jemand eine feuchte, heiße Decke übergeworfen, durch die du auf einmal atmen musst. Die Luft ist so feucht, dass sie direkt an dir klebt. Ich verfluche meine warmen Socken und die Tatsache, dass ich lange Ärmel trage. Rauskommen. Duschen. Schlafen. Jetzt sind wir bereit, HCMC zu erkunden, Banh Mi zu essen und einfach nur durch die Straßen zu schlendern. Straße überqueren? Einfach los, mit einem stetigen Tempo. Die Rollerfahrer fahren einfach um die herum. Taxis sollte man wenn möglich vermeiden, da weiß man doch nie, ob sie wirklich langsamer machen – aber zum Glück sind die Straßen eh voll mit Rollern. In Vietnam habe ich so viele Roller gesehen, wie nie zuvor in meinem Leben!
In HCMC haben wir uns auch einmal über’s Ohr hauen lassen. Ich glaube, das gehört einfach dazu – einmal zuviel für etwas ausgeben. Dann weiß man Bescheid, mit welchen Tricks die Straßenverkäufer versuchen, dir etwas anzudrehen und man kann direkt höflich aber bestimmend ablehnen. Natürlich sind wir nicht einfach nur durch die Straßen geschlendert, sondern haben uns auch das Kriegsmuseum und das Tunnelsystem von Củ Chi angeschaut. Beides sehr eindrückliche Erlebnisse, die einen ein wenig verstehen lassen, warum Vietnam so ist, wie es ist. Wir haben uns auch dazu entschieden, die Tunnel von Ben Duoc und nicht die von Ben Dinh zu besuchen. Der Unterschied besteht darin, dass die Tunnel von Ben Dinh extra für Touristen gegraben wurden. Sie sind größer und breiter als die von Ben Duoc und natürlich findet man hier auch mehr Touristen. Auch die Tunnel von Ben Duoc wurden für Touristen erweitert, sonst hätten sie wohl regelmäßig Probleme, dass Touristen steckenbleiben. Westler sind nun mal im Durchschnitt größer und breiter als die Menschen, die hier während des Krieges Zuflucht gesucht haben.
Eigentlich sind die Bilder hier aus zwei Besuchen in HCMC: Die ersten zwei Tage und noch einmal ein Tag nach etwa einer Woche, in welcher wir im Mekong-Delta und auf der Insel Phu Quoc waren. Diese Bilder bekommt ihr dann im nächsten Beitrag zu sehen :)
Im November & Dezember 2016 sind wir drei Wochen lang durch Vietnam gereist. Was ich dabei so erlebt und fotografiert habe, bekommt ihr hier in mehreren Beiträgen zu sehen.
2 Kommentare zu “Hallo Vietnam – erster Halt: Ho Chi Minh City”