Los los, früh aufstehen. Um 7 Uhr morgens müssen wir am Treffpunkt sein, dann beginnt unsere kleine Tour ins Mekong Delta. Zum Glück habe ich meine Kopfhörer dabei, wir werden in den nächsten Tagen nämlich viel Busfahren. Doch nicht nur mit dem Bus sind wir unterwegs, natürlich steigen wir nach wenigen Stunden bereits um in ein Boot. Wir fahren auf einem der vielen Nebenflüsse des Mekongs entlang und schauen an einer Stelle zu, wie man Coconut Candy macht. Wer möchte, darf natürlich etwas kaufen – und wer nichts kauft, wird schräg angeschaut. Inmitten brütender Hitze schippern wir zwischen Kokospalmen hindurch. Aufgrund der vielen Moskitos habe ich lange Hosen an, weshalb ich mich mal wieder verfluche. Ich merke schon, tropisches Klima wäre nichts längerfristiges für mich.
Auch am zweiten Tag müssen wir früh aufstehen, denn um 7 Uhr geht es bereits wieder weiter. Heute besuchen wir die berühmten Floating Markets, sozusagen Marktplätze auf dem Wasser. Letztendlich ist es doch aber eher etwas wie ein Großhandel, es sind eher wenige “Kunden” unterwegs. Die Boote verkaufen große Mengen an Obst und Gemüse, das jeweilige Angebot hängt als Beispiel oben einer Stange, wie eine “Fahne” für interessierte Käufer. Natürlich dauert es nicht lange, bis wir geentert werden: Ein kleines Boot, welches speziell auf Touristen aus ist, hängt sich bei uns ein und versucht, allerlei Obst zu verkaufen. Ich glaube, unser Boot wog danach das doppelte ;)
Letzter Halt ist eine Fruchtplantage, auf der unter anderem auch die Durianfrucht, auch Stinkefrucht genannt, verkauft wird. Ich muss zugeben, in den drei Wochen habe ich diese Frucht kein einziges Mal probiert. Ich bin zwar schon mal experimentierfreudig, aber stinkendes Essen muss dann doch nicht sein.
Nun verlassen wir unsere kleine Reisegruppe und machen uns auf unseren Weg zu unserem nächsten Ziel, Rach Gia. Dieser Ort ist nicht sehr touristisch – wir sind einzig wegen der Fähre hier, die uns am nächsten Tag nach Phu Quoc bringen soll. So werden wir von den Einheimischen oftmals schräg angesehen, wenn wir durch die Straßen spazieren. Westler sieht man hier scheinbar wirklich nicht oft.
Zum Abendessen landen wir dann in einem Restaurant namens Quan So 1, welches eigentlich nur aus einem großen Platz besteht. Teils überdacht, teils unter freiem Himmel stehen hier viele kleine Metalltische mit kleinen Plastikstühlen herum. Also so richtig vietnamesisch ;) . Wir gehen also zwischen den Tischen hindurch, um uns einen Platz zu suchen. Die Besitzerin reagiert richtig überrascht, dass wir in ihrem Lokal essen wollen. Die Anwesenden sind auf einmal sehr neugierig und direkt haben wir eine Traube von Vietnamesen um unseren Tisch stehen, von denen keiner ein Wort englisch spricht. Zum Glück ist die Karte auf englisch, also… naja, zumindest wurde sie durch google translate geschickt.
Wir entscheiden uns für die sichere Variante und nehmen “tofu block fire” und “vegetarian fried noodles”. Glücklicherweise ist gerade eine Schulklasse hier, aus welcher 2-3 sehr motivierte Schüler eine Chance wittern, ihr Englisch zu üben. Unsere Getränke hatten wir noch nicht bestellt, weshalb sie dann diese Bestellung aufgenommen haben. Nachdem mein Freund also zwei Bier bestellt hat, schaut der Junge mich an und fragt: “And you?”
Doch zurück zum Essen. Die gebratenen Nudeln sind ja selbsterklärend, doch was erwartet mich beim Tofugericht? Eigentlich genau das, was da steht. Tofu, Gemüse und Soße in Alufolie verpackt und am Tisch angezündet. Nun ist es auch sehr praktisch, dass hier überall Metalltische stehen! Mein Essen fackelt also munter vor sich hin, bis es scheinbar irgendwann gar ist und die Bedienung kommt, um die Alufolie zu öffnen. Das ist mal ein Erlebnis.
Am nächsten Tag geht es dann weiter nach Phu Quoc, doch das folgt in einem weiteren Beitrag :)
Im November & Dezember 2016 sind wir drei Wochen lang durch Vietnam gereist. Was ich dabei so erlebt und fotografiert habe, bekommt ihr hier in mehreren Beiträgen zu sehen.
1 Kommentar zu “Hallo Vietnam – das Mekong Delta”