Es ist (war!) der zweite Weihnachtsfeiertag in Hong Kong und wir entschieden uns, den Tag mit ein wenig chinesischer Kultur im Nan Lian Garten beginnen zu lassen. Der Nan Lian Garten ist auf der Kowloon-Seite von Hong Kong gelegen und wie auch das Chi Lin Kloster, was sich in diesem Garten befindet, im Stil der Tang Dynastie gehalten. Erbaut wurde beides zwar erst im letzten Jahrhundert, aber dadurch ist es nicht weniger schön. Der Garten hat unter anderem den Zweck, chinesische Kultur und den Bau- und Gartenstil der Tang Dynastie den Menschen näher zu bringen. Als wir gerade das Tempelgelände betraten, war dort eine buddhistische Zeremonie zugange. Im ganzen Tempelgelände war das Fotografieren verboten, daher habe ich davon leider keine Bilder. Im Gegensatz zu so manch anderen Kollegen dort habe ich mich daran gehalten. Fand ich nicht so nett von denen ;). Aber nun zu den Bildern:
Vom Nan Lian Garten aus sind wir weiter gezogen zum Kowloon Walled City Park. Auf diesem Gelände standen bis ca. 1993 noch über 300 Hochhäuser, teilweise ohne Abstände zueinander. Auf diese Weise kam der Name Walled City zustande. So kam es, dass viele Familien (dort lebten über 50000 Menschen!) ohne Tageslicht wohnten. Spielplätze waren auf den Dächern, Märkte und Läden in den untersten Stockwerken. Fotos aus diesen Zeiten kann man beispielsweise hier sehen. In den 80er Jahren entschieden sowohl die chinesische als auch die britische Regierung, dass dieser “Schandfleck” Hong Kongs geräumt und abgerissen werden sollte. 1995 wurde dann der Walled City Park errichtet.
Es wurde Abend und wir wollten eine andere “kulturelle” Seite Hong Kongs erleben. Auf zum Pferderennen! Eintritt ist relativ niedrig mit umgerechnet ca. 1€, Bier ist ebenfalls bezahlbar. Viel interessanter als die Pferde sind jedoch die Besucher. Hier treffen sich unterschiedliche Generationen, Kulturen, Schichten, Gruppen,… Vom Snob, über “von-Beruf-Sohn” bis hin zu spielsüchtigen, ärmeren Menschen; von Chinesen, über Briten zu Australiern kann man hier allerlei Menschen beobachten. Und nicht nur die Menschen, auch ihre Kameras! Ich kann ja nicht anders, ich schau da eben auch drauf. Viele tausend Euros, die vor den Oberkörpern herum baumeln und oft einfach nur zur Schau gestellt werden. Eigentlich ein wenig schade, dass ich mich an diesem Abend mit Fotos zurückgehalten habe. Aber ich halte fremden Menschen so ungerne meine Kamera vor die Nase ;).
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