Eine Sache, die ich sowohl in Irland als auch in Schottland lieben gelernt habe, ist ein deftiges, warmes Frühstück und dazu ein Toast mit Orangenmarmelade. Getrunken wird Kaffee aus der French Press, der oft sehr stark und manchmal ein wenig bitter ist. Damit starten wir auch den Tag, bevor wir in Richtung Glendalough aufbrechen.
Unser Ziel ist der Parkplatz der Glendalough Klosteranlage, welche einer der bekanntesten in ganz Irland ist. Der Turm und die Kapelle wurden im 10. bzw. 11. Jahrhundert erbaut. Es ist schön hier, ohne Frage. Doch die Massen an Touristen sind es, die mich mal wieder stören. Es dauert lange, bis ich Bilder ohne Menschen im Bild machen kann. Also ziehen wir weiter und suchen uns auf der Karte einen Wanderweg aus, welcher am Lower Lake vorbei führt, zwischen den beiden Seen hindurch und auf der anderen Seite am Upper Lake entlang hinauf auf den Berg führt.
Wir genießen das gute Wetter und laufen einfach nur immer weiter, machen einige Pausen auf dem Weg und ich mache viele Bilder. Bis wir dann schließlich in den Wald gelangen, in dem es düster und kühl wird. Wir laufen auf Holzstegen entlang, da der Waldboden stellenweise sehr feucht ist. Die Holzstege werden immer kürzer und schon bald laufen wir eigentlich nur noch Treppen. Treppen! Mitten im Wald nehmen wir eine Stufe nach der anderen und meine Motivation befindet sich zu diesem Zeitpunkt unten am Strand, Kieselsteine auf die Wasseroberfläche werfend. Vielleicht mit einem Bier in der Hand. Wer weiß das schon so genau!
Oben angekommen hat irgendwie auch meine Motivation wieder zu mir gefunden (ja vielen Dank auch für das alleine lassen!) und die Aussicht entschädigt zumindest ein bisschen für die Anstrengung. Von nun an geht es nur noch leicht bergauf, weiterhin auf den Holzstegen entlang. Bei einer unserer Pausen sitzen wir unter einem Baum und hören die Vögel über uns. Und genau in dem Moment, in dem ich hoffend sage, dass doch keiner auf uns scheißen soll, ja genau dann passiert es. Ein Microhäufchen, ein winzig kleiner Flatscher landet genau auf meinem Pulli. Na vielen Dank aber auch! Immerhin ist er klein genug, dass man darüber lachen kann.
Nach einiger Zeit biegen wir wieder in den Wald ab, vom Berg herunter. Über die bereits bekannten Holzplanken führt uns der Weg so langsam dem Auto entgegen und somit auch dem Abendessen, welches wir zu diesem Zeitpunkt schon herbeisehnen. So eine Wanderung macht hungrig und wir machen uns auf die Suche nach einem Restaurant. Jepp, die Wicklow Mountains sind schon eine sehr schöne Gegend.