Brügge, das ist doch diese Stadt, die in dem Film mit den zwei Mördern vorkam. Aber Brügge ist auch noch so viel mehr. Brügge liegt im flämischen Bereich Belgiens, nicht weit von der Küste entfernt und auch noch Weltkulturerbe. Diese Stadt hat einen wunderschönen, mittelalterlichen Stadtkern und wie der Name schon verrät, auch viele Brücken. Wichtig sind hier nur gemütliche Schuhe und eine Stadtkarte, oder gleich ein Handy mit gps.
Wir haben uns auf Frühling eingestellt, doch die Temperaturen wollten nicht so. Eingepackt in Pulli, Strickjacke und Mütze zogen wir am Ankunftstag los, um die Stadt zu erkunden. Viel schneller, als gedacht, erreichten wir auch schon die wichtigsten Punkte, die man gesehen haben sollte. Wir streiften umher durch viele Gassen, landeten in Sackgassen und auf vielen, vielen Brücken. In den Kanälen konnte man Entenfamilien beobachten und ab und zu auch einen Schwan. In der Nähe des Beginenhofs erreichten wir dann eine größere Wasserfläche und eine große Wiese mit allerlei Vögeln, Enten und unzähligen Schwänen. Es hat gedauert, bis ich mich losreißen konnte und keine Schwäne mehr fotografiert habe ;) .
Ja was haben wir eigentlich die ganze Zeit dort gemacht? So konkret kann man das gar nicht alles benennen. Wir haben Eindrücke gesammelt, sind den ganzen Tag umher gewandert und uns alles angeschaut. Wir haben uns in die Schlange der Touristen gestellt, die hoch auf den Belfried steigen wollte. Jetzt kann ich erst einmal keine Treppen mehr sehen ;) . Wir haben heiße Schokolade getrunken, gute Pommes mit selbstgemachter Mayonnaise gegessen, Bier getrunken, frische Waffeln gekauft und auch einfach nur mal auf einer Bank gesessen. Bei der Suche nach Restaurants haben wir uns Mühe gegeben und nach welchen mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis gesucht. So gut habe ich schon lange nicht mehr gegessen! Die heiße Schokolade gab es im Obergeschoss vom Old Chocolate House, wunderbarer flämischer Eintopf und die selbstgemachten Pommes im Verloren Hoek, einen tollen Salat und den besten überbackenen Toast im Lion Belge und den gelungensten (und zugegeben – teuersten) Abend mit Käsekroketten zur Vorspeise im Pro Deo. Gutes Bier gab es überall, wobei wir uns letztendlich darauf einigten, dass das lokale Bier Brugse Zot das wohl beste war.
Doch selbst wenn man nur für vier Nächte in Brügge ist, wollten wir den Strand sehen. Wäre das Wetter besser gewesen, hätten wir uns auch Fahrräder geliehen. Doch so setzten wir uns am dritten Tag ins Auto und fuhren geradewegs zum Meer – Richtung Naturschutzgebiet Het Zwin. Nach einigen Minuten Fußweg durch eine Weide gelangten wir an einen Pfad, der an einer großen Pferdekoppel entlang lief. Fotomotive! Ich habe nicht auf die Uhr geschaut, doch 30min haben wir dort ganz bestimmt verbracht. Aber es war einfach schön anzusehen, wie glücklich die Pferde waren und wieviel Auslauf sie doch hatten. Sie hätten auch so weit weg sein können, dass man sie kaum noch erkannt hätte.
Ich hätte ja nie gedacht, dass mir Strand so sehr gefällt. Ich wusste, dass Felsen, Bäume und Nebel zu meinen Favoriten gehören – aber Sandstrände? Diese wunderbare Ruhe, die ich an diesem Tag erlebt habe, hat eine kleine Liebe in mir geweckt. Sand, Dünengras und ein sanftblauer Himmel. Dadurch wird mein Fernweh jetzt auch nicht besser ♥
Pingback: Lightroom-Preset: Herbstlaub | Jennifer Wettig
Pingback: letzter halt in gent, brügge und lüttich - tafelzwerk fotografie