Lange habe ich nichts mehr von mir lesen lassen, was auch einen ganz einfachen Grund hat: Ich bin vollauf mit Arbeit und Bildbearbeitung beschäftigt. Hinter den Kulissen bereite ich einen Beitrag über eine wundervolle Hochzeit vor, welche ich mit Patricia Dries begleitet habe. Das Thema des heutigen Beitrags jedoch ist ein anderes: Es geht um Inspiration.
Die Bilder anderer Künstler anzuschauen ist inspirierend, ja. Die Möglichkeiten sind heutzutage auch nahezu unbegrenzt. Die Flut der Bilder ist riesig, man will ja nichts verpassen. Man folgt bei Facebook allen Fotografen, die man toll findet, und verteilt Likes; bei Flickr verteilt man Herzchen an Bilder, die man gut findet; bei 500px kann man beides tun, Daumen hoch und Herzchen geben. Achso, vergesst die Herzchen bei Instagram nicht. Wir herzen, was wir gut finden. ♥
Wieviel Zeit widmet man im Durchschnitt einem solchen Foto? Eine Sekunde vielleicht. Eine Sekunde, in denen das Bild uns entweder überzeugt oder nicht. Ist es gut, bekommt es ein ♥. Wir fühlen uns nun “inspiriert”. Einerseits möchte ich danach rausgehen, etwas “erschaffen”.
Andererseits fühle ich mich wie ein Gefäß, welches von Inspiration überquillt. Und damit alles herausspült, was kreativ sein könnte.
Ich fühle mich überwältigt, reizüberflutet. Voll.
Zuviel Input.
Kein Platz mehr für eigene Ideen. Leer.
Ich mache Bilder, weil es Spaß macht. Es beruhigt mich und verschafft einen Ausgleich zum Alltag. Ich war schon immer ein Mensch, der ab und zu kreativ sein muss. Meistens kommt dies ganz spontan und intuitiv – erst vorhin habe ich eine Papiertüte (so eine, wie man sie in einigen Läden anstatt Plastiktüten zum Einkauf bekommt) herumliegen sehen und wusste, dass ich jetzt daraus eine Geburtstagskarte basteln werde. Dies ist kein Einzelfall, so geht es mir, seitdem ich ein Kind war. Kreativität ist bei mir nicht etwas, was durch das Anschauen von fertigen Ergebnissen angespornt wird – sondern eher durch simple Dinge, durch Rohmaterial.
Warum erzähle ich das? Ich werde nun versuchen, in den nächsten Wochen keine Bilder mehr anzuschauen. Kein Instagram, keine Fotocommunities und Facebook nur, um mit Freunden in Kontakt zu bleiben oder selbst etwas zu zeigen. Ich möchte wieder diesen Drang haben, etwas zu fotografieren. Dieses Bedürfnis, welches mich nach draußen zieht und die Zeit vergessen lässt.
Ich möchte diese Begeisterung zurück.
13 Kommentare zu “Zuviel Input”