Isle of Skye, meine große Liebe. Ist es zu früh, von Liebe zu sprechen? Wo ich doch gar nicht an all den Orten war, zu denen ich will? Nein, ich habe Platz für viele Lieblingsorte. Und diese Insel eroberte den ersten Platz wie im Fluge. Wir verbrachten Tag 5 bis 9 unserer Reise auf Skye, doch es kommt mir so vor, als wären wir nur dort gewesen. Nach einer langen Anreise mit dem Fernbus entschieden wir uns, dass wir die 1,5km zum B&B auch laufen könnten – obwohl unsere B&B Gastgeberin uns angeboten hatte, uns abzuholen. Der Weg ist gar nicht mal so schlimm, doch wenn man stundenlang zuvor gesessen hat und dann mit zusätzlichen 10kg auf dem Rücken einen Berg hochläuft, dann ist man auch schon mal ein wenig außer Puste. Für den Anreisetag nahmen wir uns eine Entdeckungstour durch die Hauptstadt der Insel, Portree, vor. Portree ist ein süßes, kleines Städtchen mit einem ruhigen Hafen und vielen kleinen Läden. In einem dieser kleinen Läden holten wir uns eine “Suppe to go” und setzten uns an den Hafen. Doch es sollte noch schöner werden, als wir “The Lump” fanden! Pinien, Heidekraut, Felsen und wunderschönes, blaues Wasser. Ich wollte gar nicht mehr weg.
Der nächste Tag führte uns zum Old Man of Storr, einer großen Felsnadel, die zum Storr – dem Bergmassiv – gehört. Angeblich sieht man aus einer bestimmten Perspektive einen sitzenden alten Mann, doch irgendwie habe ich das wohl nicht gefunden. Wir kamen morgens mit dem Bus an und wurden an einem trostlosen Parkplatz abgesetzt. Es war neblig und die Bäume am Fuße des Berges wurden alle abgeholzt, um wieder heimische Baumarten zu pflanzen. Mir war kalt, doch genau dann tut Bewegung ja bekanntlich gut. Vorbei an Felsen, Nebel und Schafen – ein Paradies für mich! – führte uns der Weg nach oben. Während so mancher Tourist nach einer halben Stunde Weg ein Bild von der Felsnadel machte und umkehrte, gingen wir natürlich weiter. Wir schauten uns jede Ecke, jeden Stein an. Wir gingen Wege, von denen wir nicht mehr wussten, ob es noch Wege sind. Bei einer Rast in einer ruhigen Ecke konnten wir den Nebel beobachten, wie er aus dem Tal hoch zu den Felsen zog und sie wieder einhüllte.
Wenn man früh im Nebel auf einen Berg steigt, nur um dann eine wunderbar ruhige Ecke zu finden, in der der Nebel aus dem Tal herauf zieht – ja, allein deswegen lohnt sich all die Anstrengung. Allein deswegen lohnt es sich, zu reisen.
Die nächsten beiden Tage führten uns in das Tal bei Sligachan und dann auf eine Bustour der touristischsten Orte auf Skye. Doch dies gibt es im nächsten Beitrag, seid gespannt ;)
Pingback: Abenteuer Schottland – Isle of Skye Teil 2 | Jennifer Wettig Fotografie
Pingback: Abenteuer Schottland - Glasgow & Edinburgh | Jennifer Wettig