Ein Trip nach Russland – Teil 1 – Dubna

Jedes Jahr finden zwei große Meetings meiner Arbeitsgruppe statt, eines davon führte mich nun nach Dubna, Moskau. Hier möchte ich euch in zwei Teilen meine Erlebnisse in Bildern und nicht zuwenig Text zeigen.

Die Reise startet in Frankfurt am Main am Terminal 2. Drei Stunden vor Abflug sind wir da, doch der Schalter ist noch nicht offen. Einer nach dem anderen trifft ein, bis wir schließlich nach allen Sicherheitskontrollen nahezu komplett sind. Das Flugzeug ist nicht besonders groß; nicht so groß wie die Boeing 747, den Siegerflieger, der gerade über den Frankfurter Flughafen rollt. Auch nicht so groß wie der Airbus 380, welcher gerade landet. Doch groß genug, um uns innerhalb von drei Stunden von Frankfurt bis Moskau Sheremetyevo zu bringen. Auf dem Flug beobachte ich Schäfchenwölkchen.

Nun begegnen wir der russischen Sprache und kyrillischen Buchstaben. Die Buchstaben sind weniger ein Problem! Irgendwann hat man den Dreh raus und kann die Buchstaben “decodieren”. Hier ist es von Vorteil, sowohl der englischen, als auch der deutschen Sprache mächtig zu sein und griechische Buchstaben zu kennen. Viele Worte ergeben sich nun aus dem Zusammenhang oder ihrem Klang – mein “erstes Wort” war Кофе. Кофе? Kaffee! War doch gar nicht so schwer ;) . Wenn wir jetzt noch das Wort für Danke wissen – cпасибо (ausgesprochen spasiba mit scharfem s) – dann können wir schon Kaffee bestellen. Doch wir sind noch nicht angekommen, die Reise geht mit dem Bus über Landstraßen weitere 100km nach Norden. Wir wollen Dubna erreichen, das Ziel unserer Reise.

Dubna – eine Stadt der Wissenschaft. Wenn du durch diese Stadt läufst, hast du das Gefühl, hier sei vor 60 Jahren eine Stadt aus dem Boden gestampft worden mit schönen Häusern und vielen Bäumen. Im Laufe der Zeit haben die Häuser ihren Glanz verloren, die Farbe bröckelt ab, und die Bäume sind mittlerweile zu einem ordentlichen Wald gewachsen. In Dubna findet man das vereinigte Institut für Kernforschung, in dem beispielsweise 9 unserer Elemente entdeckt wurden. Eines heißt auch ganz passend Dubnium ;) . Unser Konferenzsaal wirkt fast ein wenig unwirklich mit den “modernen” Konstruktionen aus Glasröhren, die das Licht interessant relektieren und brechen sollen. Man fühlt sich wie in einer anderen Zeit, locker 30-40 Jahre in die Vergangenheit versetzt. Aber irgendwie macht das auch ein wenig den Charme aus, oder nicht?

Wisst ihr, was toll ist? Wlan. Nahezu überall gibt es freies, kostenloses Wlan. Im Flughafen, im Konferenzsaal, im Hotel – überall. Sogar in unserem Bus gab es Wlan. Es wäre wünschenswert, wenn die Gesetze in Deutschland in dieser Hinsicht aufholen würden.

Dubna ist an der Wolga gelegen, doch betrachtet man den Fluss fühlt man sich, als sei man hier an einem See. Das Wasser bewegt sich kaum, Schiffe sind fast das einzige Indiz dafür, dass dies ein Fluss ist. Es ist ein kühler Morgen und der Strand nahezu leer. Der Sand ist feucht und fest, die Ruhe spürbar. Trotz Kaffee bin ich müde, in Deutschland ist es noch nicht einmal 7 Uhr morgens. Ich fotografiere den Strand, das Wasser und tanke Sauerstoff. Es folgt ein weiterer Tag mit Vorträgen.

An diesem Abend zieht es mich wieder an diesen Strand, diesmal sind wir in einer kleinen Gruppe unterwegs. Die Sonne steht nur gefühlte Millimeter über dem gegenüberliegenden Ufer und lässt Wolken und Wasser in einem bunten Farbenspiel erscheinen. Wie erwartet zücken nahezu alle ihre Kameras und die Übrigen unterhalten sich miteinander. Ich fotografiere mehr als nur “ein paar” Erinnerungsfotos – ich muss einfach alles ausprobieren.

Der Abend geht in der Hotelbar zuende. Morgen müssen wir früh raus, der Bus holt uns um 8 Uhr ab und fährt uns ins Zentrum Moskaus. Das wird ein langer Tag.

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